Spielzeit

Hallo,

Bisher habe ich nur Casual Runden zu Hause gegen Frau und Freunde gespielt.
Wir haben auch jedes Spiel immer bis zum Ende durchgehalten, auch wenn es einmal länger gedauert hat (Gerade am Anfang wo die Regeln noch nicht so drin waren).

Nun ist es ja so, das offizielle Spiele max 75 Min dauern und dann nach Punkten entschieden wird.

Hier meine Frage:
Ist es nicht etwas unausgewogen wenn man für alle Spiele die gleiche Zeit nimmt, egal ob ein Spieler 2 Schiffe oder einen ganzen Schwarm in die Schlacht führt?
Wie lange darf man pro Zug pro Schiff überlegen was man macht?

Und wäre es nicht Sinnvoller das Spiel anstelle auf Zeit auf eine vorher festgelegte Rundenzahl zu beschränken ?
Wie sind eure Erfahrungen ?

Mtfbwy

Die 75 Minuten sind ein Kompriss, um Turniere zu ermöglichen. Das Spiel in sich ist nicht für ein Zeitspiel ausgelegt, es gibt keine Möglichkeit, anders als beim Schach, jeweils die Bedenkzeiten der einzelnen Spieler zu messen. Damit wird man leben müssen.

Die Frage finde ich auch interessant. Was ist da gängig an Zeit, die sich Leute generell nehmen? Weil grundsätzlich ist bei Vorsprung ein Zeitspiel möglich, ähnlich wie beim Fußball.

Wie in allen Spiel-Bereichen wird der Faktor "Bedenkzeit" immer individuell geregelt werden müssen. Auf Turnieren muss im Notfall der Schiedsrichter entscheiden, was noch zulässig ist (wenn es offensichtliche Spielverzögerungen gibt).

Bei meinen Magic-Turnieren war das früher (heute sicher auch noch) klar geregelt:
Wenn der Gegenspieler zu lange überlegt wird der Schiri geholt, der dann am Tisch entscheidet, wann der Zug abgegeben wird. Hat ein Spieler keine Möglichkeiten mehr und "stallt" - verzögert also aus taktischen Gründen - kann's auch gern mal eine Verwarnung geben.

Das hindert bei X-Wing aber keinen, extrem langsam zu spielen - vor allem in der Bewegungsphase und beim Einstellen der Manöver. Zeitspiel ist also möglich.
Gesunder Menschenverstand sollte etwas Abhilfe schaffen.

Die Vorgabe eines Zeitfensters pro Zug (wie z.B. bei "Bloodbowl") ist nicht sinnvoll bzw. nicht durchsetzbar (da sich sicher ein zu langes Zeitfenster ergeben würde, was keinem hilft).

Umextremes Zeitspiel zu rügen sind die Schiedrichter da.
Wenn man aber die Zeit hat, also im nicht-Turnierspiel, lohnt es sich, bis zum Ende zu spielen (Aufgeben ist ja erlaubt), da das dem Wesen des Spiels eher entspricht.

also auf den Turnieren auf denen Ich war und auch daheim bei den Spielen war das nie ein Problem,
Hatte bei keinen meiner Mitspieler bis jetzt das Gefühl das die auf Zeit spielen.

die Spielzeit auf Turnieren war früher auf 60 min begrentzt, führte aber anscheinend immer wieder mal dazu das ein Fat-Han sich in den letzen Runden noch retten konnte. Inzwischen gibts ja auch die Regel das der Gegner 50% (abgerundet) der Punktkosten für ein großes Schiff bekommt wenn es weniger als 50% seiner Hitpoints hat.

Also ich wurde wegen "Zeitspiel" von meinem Gegner schon einmal angesprochen, war berechtigt.
Hatte zum ersten mal Whisper auf einem Turnier gespielt und da hatte ich so dermaßen einen Brainfuck. (Wohin enttarnen, welches Ziel, mögliche Blocks, Astis, etc.)

Grundsätzlich kommt das immer auf die Situation drauf an, aber echtes Zeitspiel ist mir bis jetzt vielleicht einmal als Zuschauer untergekommen.
Unser Motto ist "fly casual" und bis jetzt funktioniert das auch noch.

Also grundsätzlich auf Turnieren einfach ansprechen, jeder wird normalerweise mit Verständnis reagieren und sich dann beeilen.

Im Notfall bleibt immer noch der Schiri

Ich habe letztes Ligaspiel auch mal extrem lange über meinen Darth Vader Adv. nachgedacht. Das hat mir auch leid getan, aber ich war mir einfach echt unsicher, wohin mit dem Teil. Ein Fehler in dieser Situation war spielentscheidend. Irgendwie war ich da auch leicht gelähmt.
Das Nachdenken half allerdings auch nicht. Ich machte den objektiv falschen Zug und verlor.

Will sagen, manchmal braucht man auch mal länger. Ich bin allerdings auch nicht böse, wenn dann jemand kurz mal drängelt und kann es verstehen.
Dauerndes Mäkeln hilft dann allerdings auch nichts, weil man dann ja noch schlechter zu einer Entscheidung kommt.

Sehe es ähnlich wie Yosha. Es ist nunmal ein taktisches Spiel und manchmal kann ein Zug sehr viel entscheiden, daher muss man auch mal überlegen dürfen. ich muss auch sagen es ist ein Faktor der mich immer etwas von Turnieren abgehaten hat. Ich bin sicher jmd der in kniffelligen Situationen, wenn er nicht unter Druck gesetzt, wird eher länger überlegt. Da ich zwar seit Jahren immer wieder spiele aber selten extrem viele Spiele in kurzer Zeit muss ich mich auch zum Teil erst wieder reindenken. In der Hinsicht hab ich mir schon manchmal eingeredet ich lasse es lieber als es auf nem Turnier zu Stress ausarten zu lassen. KA ob ich mich damit selbst aus Rücksicht vor andere zu sehr eingeschränkt habe.

Caine-Hoa schrieb:Sehe es ähnlich wie Yosha. Es ist nunmal ein taktisches Spiel und manchmal kann ein Zug sehr viel entscheiden, daher muss man auch mal überlegen dürfen. ich muss auch sagen es ist ein Faktor der mich immer etwas von Turnieren abgehaten hat. Ich bin sicher jmd der in kniffelligen Situationen, wenn er nicht unter Druck gesetzt, wird eher länger überlegt. Da ich zwar seit Jahren immer wieder spiele aber selten extrem viele Spiele in kurzer Zeit muss ich mich auch zum Teil erst wieder reindenken. In der Hinsicht hab ich mir schon manchmal eingeredet ich lasse es lieber als es auf nem Turnier zu Stress ausarten zu lassen. KA ob ich mich damit selbst aus Rücksicht vor andere zu sehr eingeschränkt habe.

Geht mir genau wie Dir.
Wenig Spielpraxis, viele Faktoren die bedacht werden wollen.
Das würde mich aber nicht von Turnieren abhalten.
Alle sind Fly Casual drauf. Ja, ich werde regelmäßig gefragt, ob ich eingeschlafen bin. Ich erkläre eigentlich immer vor dem Spiel meinem Mitspieler, daß ich zum längeren Nachdenken neige. Ich finde auch, daß die 75 Minutenrunden das Problem schon deutlich entspannt haben. Spätestens wenn noch 20 Minuten auf der Uhr sind zwinge ich mich schneller zu spielen und nicht jeden möglichen Zug der nächsten 3 Runden vorrauszuplanen. Mit diesem Nachteil kann man als Slowplayer aber gut leben, schließlich denken die anderen nicht schneller sondern prüfen wahrscheinlich weniger Optionen und vertrauen auf ihr (durch 100.000 Spiele erworbenes) Gefühl . Wenn es um einen wirklich Entscheidenden Zug geht, würde ich auch mal anbieten die Uhr anzuhalten, bis ich fertig gedacht habe.
Das führt dazu, daß auf Turnieren jedes meiner Spiele über die volle Rundenzeit geht.(+5 Minuten bis der letzte Zug beendet ist). Das schlaucht ganz schön.

Yoda seine Mudda schrieb:Wenig Spielpraxis, viele Faktoren die bedacht werden wollen.

Das ist übrigens meiner Meinung tatsächlich der Hauptgrund für lange Denkzeiten. Als ich X-Wing sehr häufig gespielt habe, war ich mal so im Flow, dass die richtigen Manöver ohne großes Nachdenken vor meinem Auge entstanden. Das war geil sag ich euch. Du siehst praktisch die Schablonen vor dem Schiff liegen und kannst gleich erkennen, ob der Asti im Weg ist oder die neue Schiffsposition gut ist. Da musst du nur noch darüber nachdenken, was der andere wohl vorhat. Das geht dann ratzfatz.
Nachdem ich in letzter Zeit wenig gespielt habe, braucht es wieder Grübelei. Die Übung macht hier echt den Meister.